Senioren im Marchivum
10. März 2020

Noch ehe aufgrund der Corona-Situation das Marchivum seine öffentlichen Bereiche, Ausstellungen, Vortragsveranstaltungen und Führungen absagen musste, konnten Mitglieder des Seniorenbildungskreises der Heinrich-Vetter-Stiftung, organisiert von Antje Geiter, Sozialreferentin der Stiftung, das Mannheimer Stadtarchiv besuchen.
Da die Nachfrage so groß war, mussten zwei Gruppen gebildet werden, die von Dr. Susanne Schlösser, Leiterin der Abteilung „Historisches Archiv“ und dem Ilvesheimer Historiker und Benutzungsreferent „Stadtgeschichtliche Forschung“, Markus Enzenauer, durch das eindrucksvolle Gebäude geführt wurden.
Mannheims größter Hochbunker wurde erst ab 2014 zum Stadtarchiv umgebaut. Dr. Schlösser und Enzenauer erklärten alles zum Gebäude und zum Archiv, das weit mehr als ein klassisches Kommunalarchiv bietet und auch für Ausstellungszwecke geeignet ist. Da der Bunker selbst eine Geschichte hat, im Zweiten Weltkrieg vielen Menschen das Leben rettete, nach 1945 kurz als Gefangenenlager, dann als Ersatz für verlorenen Wohnraum diente und später im Zivilschutz zum ABC-Bunker wurde, wurden auch diese Aspekte gezeigt.
Dem Resümee von Dr. Susanne Schlösser und Markus Enzenauer stimmten beide Gruppen zu, dass nämlich durch den Umbau ein Ort geschaffen wurde, in dem Mannheims Geschichte auf geradezu ideale Weise dauerhaft bewahrt, erforscht und vermittelt werden kann. Tk

Markus Enzenauer erläutert die bauliche Erweiterung des Gebäudes durch zwei aufgesetzte gläserne Stockwerke. BILD:HVS
10.03.2020