„Sozialer Friede wichtig für Europa“
03. Mai 2017

Zu einer Vortragsveranstaltung kam Gerhard Stratthaus in die Heinrich-Vetter-Stiftung (HVS). Der ehemalige Finanzminister des Landes Baden-Württemberg, einst auch Vorsitzender des Aufsichtsrats des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Mitglied im Leitungsausschuss des Finanzmarktstabilisierungsfonds, sprach über aktuelle Herausforderungen für Europa und den Euro. Vor zahlreichen Zuhörern hatte HVS-Vorstand Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Frankenberg den Referenten begrüßt und einleitend die Gefahren für Europa beschrieben.

Ex-Minister Stratthaus erinnerte daran, dass sich aus wirtschaftlichen Krisen auch politische Krisen entwickeln können. Das früher genutzte Instrument der Auf- oder Abwertung von unterschiedlich starken Währungen in Europa sei mit dem Euro weggefallen, die Realwirtschaft konnte hier die angedachten Anpassungen nicht herbei führen, so Stratthaus. Das habe Eurogegner auf den Plan gerufen, die es innerhalb der EU und auch außerhalb gebe, so etwa Russland, beklagte er. In Europa sei der Unterschied zwischen arm und reich in den ehemaligen Ostblockländern besonders groß, aber gerade der soziale Friede sei für die Entwicklung der gesamten europäischen Wirtschaft außerordentlich wichtig. Die notwendigen Reformen seien bekannt, aber schwer umzusetzen, stellte der Referent fest. Doch auch bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, wie wichtig ein funktionierendes Europa für Deutschland und für einen anhaltenden Frieden ist.

Bild: HVS-Archiv

03.05.2017